Wir sollten diese "Feinstaub" und "Abgas" Disskusstion nicht zu hoch hängen. Allerdings gleichzeitig diese Themen auch nicht als Unsinn bei Seite legen. Ein kritischer Umgang mit bekannten und unbekannten Quellen ist immer ratsam. Und - und da erzähle ich jetzt ganz bestimmt nichts Neues - Politikern kann und sollte man in solchen Fragen gar nichts glauben. Sie sind frei von jeglicher Fachkenntnis (bezogen auf praktisch alle Themen, die dem geneigten Leser dieser Zeilen einfallen mögen) und nur ihrer Partei, der sie beeinflussenden Industrie und ihren eigenen Karriereambitionen unterworfen.
Verarscht werden wir alle. "Alle Gewalt geht vom Volke aus", (das steht im Grundgesetz) "also von ihm weg" (das hat Dieter Hildebrandt mal gesagt)...stimmt leider.
Dem ist mal nichts entgegen zu setzen. Das eigentliche Problem ist, dass nicht sachlich argumentiert wird sondern jede Seite mit Polemik versucht, die Gegenargumente als Falsch herauszustellen.
Die Grenzwerte sind nach meiner Meinung zu einem nicht unerheblichen Teil aus politisch - ideologischen Motiven hochgesetzt worden. Das soll nicht heißen, dass ich die auch erwarteten positiven Gesundheitsaspekte durch bessere Luft ablehne. Ganz im Gegenteil. Das etwas getan werden muss, weiß eigentlich jeder. Und nicht nur die Älteren unter uns, die in den 1980er Jahren die Smog-Diskussion miterleben durften (kam dann eine Orange Plakette für Autos mit 3-Wege-Katalysator), wissen, dass auf Dauer nur sachliche Argumente und ein Hand-in-Hand aller Seiten helfen kann.
Wie von weiteren Kollegen hier schon beschrieben, scheint sich seit den späten 1980er Jahren eine negativere Einstellung zum Individualverkehr verbreitet zu haben, die dann auch (für jeden auf den PKW angewiesenen Pendler spürbar) in einer Verkehrsbehinderungspolitik in den Städten mündete.
Das alles zu versachlichen, dann konstruktiv an Lösung zu arbeiten, sollte das Ziel der Automobilindustrie, der Politik und der Umweltverbände sein. Keine der beiden Seiten hat Unrecht. Allerdings kommen wir sicher schneller zum Ziel, wenn alle an einem Strick ziehen, und zwar in die gleiche Richtung. Und wenn wir vor allem alle die Luft verschmutzenden Dinge in die Diskussion mit einbeziehen, also auch die Schiffe, die Flugzeuge, die Industrie und die privaten Haushalte (mit den fossilen Brennstoffen).
Leidtragende dürfen dann nicht nur diejenigen sein, die sich auf die EURO-5 oder EURO-6 verlassen haben und jetzt von allem Beteiligten, auch der Automobilindustrie, verlassen worden sind.
Allerdings glaube ich, dass viele "heilige Kühe" nicht geschlachtet werden. Einfacher ist es (schon immer gewesen), den Autofahrer zu geißeln....